Silvester und Neujahr in Ungarn: Traditionen und Tabus

Der Jahreswechsel in Ungarn ist eine Zeit voller spannender Bräuche und lebendiger Traditionen, die darauf abzielen, Glück, Wohlstand und Gesundheit für das kommende Jahr zu sichern. Doch es gibt nicht nur Dinge, die man tun sollte – auch bestimmte Handlungen und Speisen gelten als tabu, um Unglück zu vermeiden. Wer das erste Mal in Ungarn Silvester und Neujahr feiert, sollte diese kulturellen Eigenheiten kennen.

1. Die wichtigsten Speisen zu Silvester und Neujahr

Essen spielt eine zentrale Rolle in den ungarischen Silvester- und Neujahrsfeierlichkeiten. Jede Speise hat dabei eine symbolische Bedeutung:

  • Linsen für Wohlstand: Linsen gelten als Symbol für Reichtum, da sie an Münzen erinnern. Ein Teller Linsensuppe oder Linseneintopf am Neujahrstag ist ein Muss, um finanzielles Glück anzuziehen.
  • Schweinefleisch für Glück: Das Schwein steht für Wohlstand und Fortschritt, da es „vorwärtswühlt”. Schweinefleischgerichte wie Schweinebraten oder Würstchen sind daher besonders beliebt.
  • Süßigkeiten für einen süßen Start: Krapfen (Fánk) und andere süße Köstlichkeiten symbolisieren einen angenehmen und süßen Neuanfang.

Tabu-Speisen, die man meiden sollte:

  • Geflügel: Hühner scharren das Glück weg, daher wird Geflügel an Silvester und Neujahr strikt vermieden.
  • Fisch: Fisch symbolisiert zwar Beweglichkeit, kann aber das Glück „wegschwimmen” lassen, weshalb er an diesen Tagen nicht auf den Tisch kommt.

2. Lärm und Feuerwerk: Geister vertreiben

Das alte Jahr wird in Ungarn laut verabschiedet. Das Tröten, Krachen und Zünden von Feuerwerken soll böse Geister vertreiben und das neue Jahr mit positiven Energien beginnen lassen. Besonders in Städten ist das Feuerwerk um Mitternacht der Höhepunkt der Feierlichkeiten.

Auf dem Land sind traditionelle Lärmmacher wie kleine Tröten, Ratschen oder Pfeifen bei Jung und Alt beliebt.


3. Das erste Januar nicht nur feiern, sondern auch beachten

Während Silvester von ausgelassener Stimmung geprägt ist, ist der Neujahrstag eher ein Tag der Ruhe und Besinnung. Gleichzeitig ist er mit vielen Regeln und Tabus verbunden, die man beachten sollte:

Das sollte man am 1. Januar nicht tun:

  • Keine Hausarbeiten: Der Neujahrstag ist ein Ruhetag. Tätigkeiten wie Putzen, Waschen oder Nähen sollen vermieden werden, da man sonst das Glück „wegwischt” oder „wegspült”.
  • Keine Streitigkeiten: Es wird empfohlen, Konflikte oder Streitereien zu vermeiden, da diese sonst das ganze Jahr über anhalten könnten.
  • Kein Müll hinausbringen: Der Müll sollte am Neujahrstag nicht entsorgt werden, da dies symbolisiert, dass man auch das Glück aus dem Haus trägt.

4. Symbolische Vorhersagen: Ein Blick in die Zukunft

Traditionelle Vorhersagemethoden wie das Bleigießen (Ólomöntés) sind beliebt, um einen Blick auf das kommende Jahr zu werfen. Dabei wird flüssiges Blei in kaltes Wasser gegossen, und die dabei entstehenden Formen sollen Hinweise auf die Zukunft geben.


5. Der Jahresbeginn: Ein fröhlicher, aber achtsamer Start

Der erste Tag des Jahres wird traditionell mit einem festlichen Mittagessen im Kreis der Familie gefeiert. Neben den symbolischen Speisen wie Linsen und Schweinefleisch wird großer Wert darauf gelegt, das neue Jahr in einer harmonischen und glücklichen Atmosphäre zu beginnen.


Fazit: Silvester und Neujahr in Ungarn

Die ungarischen Traditionen rund um Silvester und Neujahr sind tief in der Kultur verwurzelt und machen den Jahreswechsel zu einem besonderen Erlebnis. Ob Sie sich an die Glücksbringer halten oder die Tabus beachten – diese Bräuche bieten eine wunderbare Möglichkeit, mit positiven Gedanken und guten Vorsätzen ins neue Jahr zu starten.

In diesem Sinne: „Boldog új évet kívánok!” – Frohes neues Jahr!

Vélemény, hozzászólás?

Az e-mail címet nem tesszük közzé. A kötelező mezőket * karakterrel jelöltük